Geposted von Maxellent,
Die Regular Season des LEC Summer Splits ist zur Hälfte gelaufen und es wird Zeit für eine Zwischenbilanz. Welche Teams und Spieler haben die Erwartungen übertroffen? Welche Lineups haben enttäuscht? Wir haben die Antworten.

Gewinner: Splyce und der bärenstarke Humanoid



Dass Splyce zu den besseren Teams der LEC im Summer Split gehören würde, konnte man sich nach den Leistungen des Spring Splits bereits vorstellen, doch dass die Schwarz-Gelben nach der Hinrunde mitten im Kampf um die Spitzenplätze stecken, ist dann doch eine Überraschung.

Besonders der Triumph über Fnatic in der vierten LEC-Woche hat gezeigt, dass Splyce sich sogar mit den besten Teams der Liga messen kann. Das Lineup war im Spring Split noch das vierstärkste in Europa, doch mittlerweile können Splyce-Fans von der Worlds-Teilnahme träumen.

Besonders die Entwicklung von Mid-Laner Marek 'Humanoid' Brázda ist bemerkenswert. Der 19-jährige Tscheche war schon in seinem Rookie-Split gut, mittlerweile kann er mit den besten Mid-Lanern Europas konkurrieren. Mit Humanoid und dem starken Andrei 'Xerxe' Dragomir hat Splyce ein ausgezeichnetes Mid-Jungle-Duo und auch auf den Rest des Teams ist Verlass.



Gegen G2 Esports konnten Humanoid und Co. zwar nicht viel ausrichten, aber eine Top-3-Platzierung am Ende des Summer Splits scheint momentan sehr realistisch. Die Worlds haben die Schwarz-Gelben auf jeden Fall noch im Blick und sind damit ein klarer Gewinner der Hinrunde.

Verlierer: Misfits Gaming und das unharmonische Star-Ensemble



Für Misfits Gaming ist die erste LEC-Saison bisher eine zum Vergessen. Auf dem Papier wurden drei starke und erfahrene Spieler verpflichtet, doch Paul 'sOAZ' Boyer, Fabian 'Febiven' Diepstraten und Beom-hyeon 'GorillA' Kang waren nicht einmal annähernd die gewünschte Verstärkung.

Nach dem schwachen Spring Split war der Summer Split die letzte Hoffnung für die Organisation, das Lineup noch zum Laufen zu bringen. Doch erneut zeigten die fünf Stars unterirdische Leistungen und man sah sich gezwungen, die Reißleine zu ziehen: Das gesamte Lineup wurde durch die Misfits Premier-Spieler ersetzt, die ursprünglich in der französischen LFL spielen sollten.



Das Academy-Lineup hat gegen Rogue am Samstag den ersten Sieg eingefahren, doch die Misfits und ihre eigentlich sehr angesehenen Spieler sind dennoch große Verlierer der Hinrunde und des ganzen bisherigen Jahres. Für sOAZ, GorillA und Co. gibt es in diesem Jahr wohl nicht mehr viel zu holen, falls sie überhaupt noch einmal eingesetzt werden sollten. Ihren Karrieren dürften die LEC-Auftritte jedenfalls nicht geholfen haben.

Die guten Ansätze der Academy-Spieler machen Hoffnung, doch das Erreichen der Playoffs wird eine sehr schwere Mission. AD-Carry und Franchise-Player Steven 'Hans sama' Liv soll zunächst im Academy-Team spielen, hinter der Zukunft des restlichen Lineups steht ein großes Fragezeichen.



Gewinner: Der FC Schalke 04 und Transfer-Volltreffer Trick



Der Schalke 04 Esports hat nach einem eigentlich starken Start einen sehr enttäuschenden Spring Split hinter sich und will im Summer Split unbedingt wieder in die Playoffs. Die Königbsblauen träumen weiterhin von ihrer ersten Worlds-Teilnahme.

Auch die Hinrunde im Summer Split lief gut für S04, wenn auch nicht so gut wie im Frühling. Momentan liegt das Team auf Platz 4 und damit noch mitten im Playoff-Rennen. Nun gilt es, die richtigen Schlüsse aus dem Rückrunden-Einbruch im Spring Split zu ziehen und konstante Leistungen abzurufen, um die K.-o.-Runde zu erreichen.

Die Knappen haben ohne Frage von der Verpflichtung von Kim 'Trick' Gang-yun profitiert. Der Südkoreaner war eigentlich in der Versenkung verschwunden, nachdem es auch in der türkischen Liga nicht gut für ihn lief, doch für Schalke ist er eine wichtige Stütze und hat das Lineup wieder stärker gemacht.



Somit ist Trick einer der Gewinner der Hinrunde, für Schalke gilt das Gleiche. Die Gelsenkirchener spielen mit dem Veteran deutlich besser, als es mit Jonas 'Memento' Elmarghichi in der Rückrunde des Spring Splits der Fall war.

Verlierer: Team Vitality und die zu großen Ambitionen



Eigentlich hatte Team Vitality angestrebt, in 2019 um den Titel mitzuspielen. Die Realität sieht allerdings anders aus. Nach der schwachen Rückrunde im Frühling hat Vitality auch im bisherigen Summer Split Probleme.

Die Einzelspieler, die 2018 noch stark wirkten, erreichten ihre Bestform in diesem Jahr bislang nur selten. Vor allem um den einst so gefeierten Mid-Laner Daniele 'Jiizuke' Di Mauro sorgen sich Vitality-Fans, denn der Italiener überzeugte zuletzt nur noch in Ausnahmefällen. Das könnte auch an seiner weiterhin fehlenden Synergie mit Jungler Jae-ha 'Mowgli' Lee liegen, dessen Verpflichtung sich bisher nur bedingt ausgezahlt hat.



Mit der 4:6-Bilanz und dem geteilten sechsten Platz zählt Vitality momentan definitiv nicht zu den Top-Teams der LEC und läuft damit den eigenen Ambitionen weit hinterher. In einzelnen Spielen ließen die Vitality-Profis ihre Klasse zwar aufblitzen, doch die Konstanz fehlt und der Kampf um die Playoffs wird hart. Immerhin: Nach dem 0:4-Start ging es ein Stück weit bergauf, Hoffnung auf Besserung dürfte bei Vitality-Fans also noch vorhanden sein.

Gewinner: Rogue und die Academy-Talente



Rogue schlägt sich im bisherigen Summer Split erstaunlich gut, wenn man bedenkt, dass das Team im Frühling große Probleme hatte und zum Summer Split vier der fünf Stammspieler durch Profis aus dem Academy-Team Rogue Esports Club ersetzt wurden.

Das umgebaute Lineup spielt meist durchaus ansehnliches League of Legends und kämpft momentan um die Playoff-Plätze mit, im Spring Split war das noch undenkbar. Zwei Talente konnten sich besonders gut in Szene setzen: Kacper 'Inspired' Sloma und Emil 'Larssen' Larsson liefern als Rookies immer wieder gute Leistungen ab und empfehlen sich bereits für höhere Aufgaben.



Natürlich gehört Rogue deshalb nicht gleich zu den Top-Teams, denn einige Baustellen gibt es nach wie vor. Aber Ausrufezeichen wie der Sieg gegen Fnatic am vergangenen Wochenende zeigen, dass mit Rogue im Summer Split zu rechnen ist. Ob es für die Playoffs reicht, bleibt abzuwarten.

Verlierer: SK Gaming und die fehlende Spielidee



SK Gaming steckt in der Krise: Die letzten fünf LEC-Matches hat das Team allesamt verloren und mit der Bilanz von 3:7 zählen die Kölner zu den schlechtesten Teams der Hinrunde.

Der Wechsel auf der Top-Lane im Vorfeld des Splits, bei dem Jorge 'Werlyb' Casanovas zum Academy-Team verfrachtet und Toni 'Sacre' Sabalic in das LEC-Lineup befördert wurde, hat sich auf dem Papier nicht ausgezahlt. Es sollte aber auch erwähnt werden, dass der Top-Laner selbst nicht der größte Schwachpunkt im Team ist.



Stattdessen ist bei SK keine richtige Spielidee zu erkennen. Im Spring Split hat Jungle-Talent Oskar 'Selfmade' Boderek mit seinen bärenstarken Leistungen noch dafür gesorgt, dass diese Probleme nicht besonders groß erschienen. In der Hinrunde des Summer Splits zeigte sich aber, dass das Team große Baustellen hat, wenn der Gegner Selfmade ausschalten kann.

Eine deutliche Leistungssteigerung wird nötig sein, um die Playoffs noch zu erreichen. Zunächst sollte es aber die oberste Priorität für SK Gaming sein, die entmutigende Niederlagenserie zu stoppen.

Foto: Riot Games



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