Geposted von OceanAir,
Sleet: Mit AeQ hatten wir heute eines der stärkeren Teams als Gegner und ich habe echt eine Menge Respekt vor ihrem Macro-Play, was man in Ansätzen auch heute sehen konnte. Dass wir gewonnen haben, freut uns natürlich sehr, aber jetzt heißt es auch wieder Kopf freimachen und vollen Fokus auf ESG.
Lurox: Also angefangen in der Pick- und Ban-Phase, da würde ich schon sagen, dass uns klar war, dass wir gute Chancen haben, weil wir sie einfach outscalen würden und von daher würde ich sagen, wir haben den Draft schon gewonnen. Im Grunde habe ich schon erwartet, dass AeQ ein Stück schwerer wird als ATR, aber die Matches waren jetzt eher auf dem gleichen Niveau.
Im Stream selber wurde euer Draft etwas kritisiert und das steht ja im Kontrast zu dem, was du (Lurox) gerade eben gesagt hast. Glaubt ihr, dass der Draft ein Problem für euch darstellt?
Lurox: Also eigentlich denke ich eher, dass der Draft eine unserer Stärken ist. Vor allem mit unserem Coach, der die Draft-Phase immer gut im Überblick hat und weiß, was zu tun ist. Wenn es dann mal nicht so gut läuft, dann liegt es eher an uns, den Spielern, als am Draft.
Sleet: Ich denke auch, dass unser Draft insgesamt sehr gut ist. Wir gehen immer mit einem Plan vor und das konnte man auch in diesem Match sehen, indem wir unsere Stärken ausgespielt haben. Wenn es dann auch noch so aufgeht wie dieses Mal, ist es natürlich optimal und wir konnten uns somit erneut drei Punkte sichern.

Ich würde mal behaupten, dass euch der aktuelle Erfolg dabei Recht gibt. Gegen Attempting to Reconnect hat es allerdings nicht geklappt und ihr habt etwas unglücklich verloren. Was habt ihr da für Fehler gemacht?
Lurox: Insgesamt waren wir einfach viel zu passiv. Wenn man über 5k Gold vorne liegt, dann muss man daraus mehr machen. Wir haben zum Beispiel die Ashe-Ult nicht richtig eingesetzt und sind zu selten für Catches gegangen, die wir hätten holen müssen. Dazu kam dann natürlich, dass wir unglücklich einige Objektives verloren haben, wie zum Beispiel einen Bergdrachen und den zweiten Baron. Das hat alles dann noch schwerer gemacht.
Welche Ziele habt ihr euch als Organisation und als Team für diese Saison gesetzt?
Sleet: Für uns als Orga ist es wichtig, von Spiel zu Spiel zu schauen. Momentan sieht es da für uns ganz gut aus und wir hoffen natürlich, dass wir offline vertreten sein werden. Aber dafür müssen wir auch Teams wie ESG schlagen und das wird schwer genug.
Lurox: Für mich persönlich wäre ein Offline-Event schon etwas schönes und natürlich auch das Finale. So wie es im Moment aussieht, können wir uns zumindest auf das Offline-Event freuen, was schon einmal ein sehr gutes Gefühl ist.

Und welche Langzeitziele habt ihr euch gesetzt – vielleicht auch außerhalb von League of Legends?
Sleet: Grundsätzlich wollen wir weiterhin die Schweizer eSports-Gemeinde fördern, was wir momentan auch bereits tun. Wir unterstützen zum Beispiel die „Manabar“ in der Schweiz, das ist eine eSports-Bar und allgemein wollen wir den Leuten ein Team bieten, welches die Schweizer Szene repräsentiert und in der höchsten deutschen Liga mithalten kann. Wir wollen ein konkurrenzfähiges Team aufstellen, welches auch als Mitfavorit angesehen werden kann.

Wie kam denn SPGeSports als neue Organisation überhaupt zur ESL Meisterschaft?
Sleet: Ursprünglich ist SPG eine World of Warcraft-Gilde gewesen, die 2013 auch nur dort aktiv war. Später dann wurden unsere CEOs immer aufmerksamer auf den eSport und entschlossen sich 2015, einzusteigen. Zunächst wollten wir nur in der Schweiz mit CS:GO und Overwatch in Erscheinung treten, doch dann haben wir die Möglichkeit bekommen, auch in der ESLM antreten. Deswegen haben wir als Orga nun die Möglichkeit SPG und die Schweizer Community eben auch in der größten deutschsprachigen Liga zu vertreten und dafür sind wir sehr dankbar.
Die Wahl der Spieler war tatsächlich relativ schwer, denn wir haben erst recht spät erfahren, dass wir einen Spot in der ESLM haben werden und mussten daher schnell alles Weitere organisieren. Mit Alcaffee, Cullmann und Lurox hatten wir schon Spieler, die den Qualifier für uns gespielt und sich bereit erklärt haben, für uns weiterzuspielen, aber bei der Bot-Lane haben wir wirklich Tag und Nacht alles durchgeschaut, um das Bestmögliche herauszuholen.
Als wir dann unseren ADC Venzer hatten, wollten wir auch unbedingt unseren Supporter EdinPrigtel haben, doch dafür mussten wir erst mit Roccat verhandeln, dass er überhaupt spielen darf (er ist Sub bei Roccats LCS-Team). Das hat uns auch extrem viele Nerven gekostet, aber als alles durch war, waren wir überglücklich und sind bis heute sehr zufrieden mit dem Team. Wie gesagt, es war sehr schwer, die Spieler zu bekommen, besonders als neue Orga, denn man will ja auch etwas vorweisen und den Spielern ein gutes Umfeld bieten. Schlussendlich waren unsere Argumente wohl gut genug.
Würdest du das auch so sehen Lurox? Konnte dich SPG direkt überzeugen?
Lurox: Ja, im Grunde schon.
Aktuell geht neben euch auch ein weiteres Schweizer Team mit Lausanne eSports in der ESL Meisterschaft an den Start. Gibt es da in irgendeiner Form Konkurrenzdenken untereinander oder ist das Team für euch ein Gegner wie jeder andere?
Lurox: Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass wir zu viel Konkurrenzdenken untereinander haben, das hat man auch nach unserem Spiel gesehen, da war der Unterschied doch etwas zu groß.
Sleet: Schließe ich mich an, aber es ist für die Schweizer Szene etwas Gutes. Das bringt einfach etwas Abwechslung rein und wir hoffen natürlich trotzdem, dass wir die Vorherrschaft in der ESL Meisterschaft beibehalten können. Aktuell merkt man einfach noch einen qualitativen Unterschied zwischen den beiden Teams und ich hoffe, dass wir dahingehend etwas attraktiver sind. Wir freuen uns aber trotzdem über jedes Spiel, was Lausanne gewinnt.
Bildquelle: ESL - Stephanie Lieske / SPGeSports Twitter
Glaubt ihr, dass SPGeSports es auf die Offline-Finals schaffen kann?
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