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Am Mittwoch startet die ESL Sommermeisterschaft in LoL zum ersten Mal im neuen Format. Welche Teams antreten, wie das Format genau aussieht und welche Vor- und Nachteile das System hat, erfahrt ihr hier.

Das neue Format



Die ESL Meisterschaft hat sich endgültig vom Cup-System getrennt und setzt wie so viele andere Nationalligen auch auf ein Ligasystem à la LCS. Der erste Ligasplit startet mit zehn Teams, acht Teams davon qualifizierten sich über die gesammelte Punktzahl im letzten Split und zwei weitere Teams durch einen separaten Qualifier. Von den acht gesetzten Teams aus dem letzten Split zog sich Gamblers Gaming allerdings zurück und wurde durch den Nachrücker EnRo Griffins ersetzt.

Während der regulären Saison treffen alle Teams einmal aufeinander und spielen in neun Spieltagen aus, wer es in die Playoffs schafft. Die Top Vier der Ligaphase darf in die Playoffs vorrücken, welche im Best-of-3-Format gespielt und den Sieger der ESL Meisterschaft auf einem Offline-Event ermitteln wird. Jedes Spiel der diesjährigen ESL Meisterschaft wird auf Twitch zu sehen sein, entweder bei uns oder bei den Kollegen von EPW.

Die Teams



Wie gerade schon kurz angesprochen, besteht das Teilnehmerfeld aus zehn Teams, die sich zum Teil aus dem Spring Split und aus einem Open Qualifier zusammenstellen. Viele Teams sind bekannte Gesichter in der deutschen Szene und können auf starke Talente zurückgreifen.

Der Titelverteidiger kehrt zurück: Mysterious Monkeys

Nachdem mehr als unglücklichen Challenger Series Qualifier findet sich das Team erneut in der ESLM wieder. Die Monkeys wären aber selbst bei einem Erfolg im CSQ der deutschen Szene treu geblieben.

Top: Phones
Jungle: Inition
Mid: Abbedagge
Adc: Kitty
Sup: Quicktimer

Der Dauerfinalist verändert sich auf drei Positionen: Euronics Gaming

Trotz des Finaleinzugs im letzten Split erneuert ESG sein Line-Up auf gleich drei Positionen. Grund dafür: Das Team und einige Spieler wollten unterschiedliche Dinge erreichen und daher haben Noway4u und XoYnUzi das Team komplett verlassen, während Broeki nun die Trainerrolle übernimmt.
Top: Wardain
Jungle: Don Arts
Mid: Pretty
Adc: Broeki
Sup: Pandar

Nach einem enttäuschenden Split will das Team wieder angreifen: Alternate aTTaX

Das Urgestein der deutschen eSports-Szene konnte mit dem letzten Split nicht zufrieden sein und will daher in diesem Split alles wieder gut machen. Mit einer Änderung am Kader und einem langfristigen Plan geht aTTaX erneut ins Rennen um den Titel.

Top: Scarface
Jungle: Phrenic
Mid: Jenax
Adc: Emtest
Sup: Fittle

Der Erfolg im ersten Split war noch nicht genug: Aequilibritas eSports

Nach einem Überraschungserfolg für viele Zuschauer beim letzten Split baut AeQ das Team erneut etwas um. Lediglich Top-Laner Tolkin bleibt im Line-Up, doch vor allem die Bot-Lane ist nicht unbekannt. Mit einem großen Trainerstab will AeQ das Bestmögliche aus jedem Spieler rausholen.
Top: Tolkin
Jungle: Tracer
Mid: LIDER
Adc: LoneTest
Sup: NoRegrets

Frisch aus dem Open Qualifier in die Liga: Attempting To Reconnect

Unter dem Namen „Liandrid was the Problem“ qualifizierte sich ATR für die ESLM mit vielen bekannten Gesichtern. Das Team setzte sich vor einigen Wochen im Open Qualifier gegen die Konkurrenz durch und sollte als ein wirklicher Geheimtipp ins Rennen gehen.

Top: Liandrid
Jungle: Maxilol
Mid: Zazee
Adc: Jesklaa
Sup: Xioh

Auch ein Fußballklub findet seinen Weg in die ESL Meisterschaft: Lausanne eSports

Der Schweizer Erstligist übernahm vor einigen Wochen das Lineup sowie den Slot von imProve und veränderte den Kader ebenfalls leicht. Die heimische Szene in der Schweiz dominierte Lausanne bereits und hofft, dieses Erfolgserlebnis auch in der höchsten deutschsprachigen Spielklasse fortzusetzen.


Top: Pride
Jungle: Crasoke
Mid: Lagily
Adc: GoldenGod
Sup: WildJoshy

Alle Augen richten sich auf diesen eSports-Veteranen: EYES ON U

Nachdem es für EOU im letzten Split nicht für die Finals gereicht hat, möchte man bei ihnen auf jeden Fall wieder oben mitmischen. Mit erneuertem Line-Up geht es für das Team in diesen Split und nimmt die Playoffs ins Auge.


Top: Nice Guy Ben
Jungle: Tunaraz
Mid: iFatiko
Adc: KXNG
Sup: Crimson

Ebenfalls komplett neu dabei, aber nicht zu unterschätzen: SPGeSports

Ein weiteres neues Gesicht in der Landschaft der ESL Meisterschafts-Teams ist SPGeSports. Die Schweizer Multigaming-Organisation greift nach Erfolgen in CS:GO und Co. nun auch in League of Legends an und hat sich dafür unter anderem einige bekannte ESL Meisterschafts-Spieler gesichert.
Top: Cullmann
Jungle: Lurox1
Mid: Alcafee
Adc: Venzer
Sup: Edinpriqtel


Möchten erneut in einem Finale spielen: Tribunal eSports

Nach Punkten war Tribunal eSports im letzten Split Vierter und im Finale eines Cups, doch letztendlich reichte es nicht für die Offline-Finals in Duisburg. Dieses Mal möchte das Team es unbedingt schaffen und setzt daher auf ein neues 7-Mann-Roster.

Top: Melord / Rocklho
Jungle: Truck
Mid: Phantomles
Adc: Desrim / Fabiqt
Sup: Suibh

Schon einmal konnte man alle überraschen: EnRo Griffins

Auch wenn der ganz große Wurf bis jetzt ausblieb, so konnte EnRo bereits im letzten Split für eine riesige Überraschung sorgen. Mit neuem Kader geht es jetzt in die neue Saison, um erneut für so manche Überraschung zu sorgen.

Top: Maroxin
Jungle: Check
Mid: DrasarD
Adc: LagsAlot
Sup: Anbe155

Die Vorteile und die Nachteile der Liga


Vor Beginn des Splits wurde natürlich viel über diese Umstellung geredet. Ein Punkt, der dabei immer wieder aufkam, war der positive Aspekt, dass die zehn Teams in der Liga nun längerfristig planen können. Das Ergebnis davon kann man in Ansätzen schon vorher erkennen, denn kein Team geht komplett ohne Erfahrung oder talentierte Spieler an den Start.

Die besten verfügbaren Spieler konnten sich unter den Teams aufteilen und werden einen ganzen Split lang herausgefordert. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass nun konstante Leistung belohnt wird und nicht nur ein guter Cup und ein gute Playoff-Woche. Wer nicht konstant Leistung bringen kann, schafft es nicht unter die besten vier Teams und verpasst damit die Offline-Finals.

Für die Professionalisierung der Liga an sich ist es ebenfalls ein wichtiger Schritt. Zu oft sagten Spieler der ESL Meisterschaft ab, da die spanische und andere Ligen bereits einige Schritte weiter waren. Natürlich ist die ESL Meisterschaft damit noch nicht am Limit angekommen, doch es ist die richtige Richtung, die damit eingeschlagen wurde.

Doch es ist nicht alles Gold was glänzt, denn im Vergleich hängt die ESLM in manchen Bereichen auch nach dieser großartigen Veränderung noch hinterher. Ein Grund dafür ist vor allem das kritisierte Best-of-1 der ESL Meisterschaft. Bereits einige Persönlichkeiten der Szene haben sich gegen das BO1 ausgesprochen und empfinden genau diesen Aspekt als größten Kritikpunkt. Doch das Best-Of-1 hat auch seinen Vorteil, denn durch die kürzeren Spieltage kann jedes Team via Livestream verfolgt und angefeuert werden, was insbesondere für den Markenvertrieb der Teams wichtig ist.


GeeM (Mysterious Monkeys General Manager für League of Legends über das neue Ligasystem):
Ich finde, das Ligasystem ist eine willkommene Änderung. Durch dieses System wissen die Teams exakt, gegen wen sie wann spielen werden und können sich ausgiebig darauf vorbereiten. Ich denke, das Ligasystem ist die Zukunft der ESL Meisterschaft, nur müssen noch ein paar Änderungen vorgenommen werden, wie zum Beispiel die Einführung einer Rückrunde. Ich sehe ansonsten keinerlei negative Aspekte. Im Cupsystem hatte man das Problem, dass man mit etwas Pech jede Woche in der 1. oder 2. Runde gegen ein Top-Team spielen muss und somit keinerlei Chancen direkt nach dem ersten Cup mehr hatte. Dies gilt jetzt für neue Teams oder Teams, die aus Youngstars bestehen und noch nicht das Level von Anfang an haben, um oben mitzuspielen. Für diese Teams waren die Cups oft deprimierend. Jetzt hat jeder die gleichen Chancen und es liegt nun an den Teams, Spielern und Staff hinter den Spielern, die möglichst beste Vorbereitung abzuliefern, um zu gewinnen.


BattleHeart (SPGeSports Head of LoL über das Ligasystem):
Wir halten das Ligasystem zu einer klaren Verbesserung gegenüber dem Cup-System. Durch die Änderung ist es nun möglich, sich mit jedem Team direkt zu messen. Auch die Übertragung einiger Spiele sehen wir als positiven Aspekt um Reichweite zu erhöhen. Für uns ist lediglich das Bo1 Format ein wenig Fragwürdig, da unserer Meinung nach bei diesem Format nicht immer das bessere Team hervorgeht.

Wir wollen die beste schweizer Orga auf internationaler Ebene repräsentieren. Die ESLM ist die stärkste deutschsprachige Liga bei der man teilnehmen kann. Desshalb wollen wir uns direkt mit den besten Teams messen.


Mantik (Attempting To Reconnects Manager und Trainer):
Ich denke der Weg zurück zum Ligasystem ist als Fortschritt für die deutsche Szene anzusehen und eine Möglichkeit die Attraktivität der deutschen Liga zu steigern. Die Idee den Teams die gleiche Chance auf Sendezeit zu geben, ist der richtige Weg, jedoch ist ein Best-Of-1 nicht das optimale System, um das bessere der 2 Teams ermitteln zu können. Dazu müsste es ein Hin- und Rückspiel geben, um ausgeglichene Bedingungen zu schaffen.

Das Ziel unter dem Banner von Attempting To Reconnect ist es, sich mit einem aus großteils Newcomern bestehendem Team zu etablieren und die erfahrenen Teams ein wenig ins schlittern zu bringen.


Bildquelle: ESL

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