Aber auch DRX muss sich ohne Zweifel nicht verstecken, insbesondere aufgrund der ursprünglichen Erwartungen. Der vierte LCK-Seed hat 11 seiner 16 Spiele seit der Gruppenphase gewonnen - Rogue und Top Esports schlugen die Südkoreaner jeweils einmal, zudem gewann EDward Gaming im Viertelfinale die ersten zwei Games und Gen.G im Halbfinale das erste Game. In der Play-In-Phase entschied DRX seine fünf Best-of-Ones alle für sich.
Von allen Teams, die die Playoffs erreicht haben, bestreitet T1 die kürzesten Spiele. Games mit Beteiligung des zweiten LCK-Seeds dauern im Schnitt 30,3 Minuten, während es bei DRX ganz anders aussieht. Die durchschnittliche Spieldauer des Underdogs beträgt knappe 34 Minuten und ist damit die längste aller Teams in den Top 16 des Wettbewerbs.
T1 setzt auf Action, DRX nicht
Auch im Hinblick auf die Action sind die Finalisten statistisch extrem unterschiedlich: In Games mit T1 fallen im Schnitt 0,96 Kills pro Minute - das ist der höchste Wert aller Top-16-Teams. DRX bildet hingegen mit nur 0,65 kombinierten Kills das Schlusslicht in dieser Statistik. Wenig überraschend weisen die beiden Teams die besten Kill/Death-Verhältnisse vor. T1 schaltet für jeden eigenen Tod 1,66 Champions aus, DRX kommt auf 1,43 Champions.
In puncto Stärke im Early-Game sind die Finalisten ebenfalls auf Augenhöhe. T1 hat im Schnitt nach 15 Minuten Spielzeit 1.115 Gold mehr als sein Gegner, während es bei DRX sogar 1.143 Gold Vorsprung sind - obwohl die Organisation drei Spiele mehr verloren hat.
Auch im Bereich der neutralen Objectives handelt es sich zumindest in einer Kategorie um ein enges Rennen: T1 hat 57,7% aller Drachen in den eigenen Games erlegt, DRX kommt auf 54,4%. Der Underdog fokussiert sich allerdings stärker auf den Rift Herald, denn er hat in seinen Spielen 20 von 32 erlegt, T1 lediglich 13 von 26. Deutlich die Nase vorne haben Hyeon-joon 'Oner' Moon und Co. bei den Barons. Sie schnappten sich 15-mal das epische Monster, ihre Gegner nur zweimal. DRX erlegte 16 Barons, schenkte gleichzeitig jedoch 7 an die Konkurrenz ab.
Zeka so viele Solokills wie T1
Die beiden höchsten KDAs im gesamten Turnier gehen an die Bot-Lane von T1. Min-seok 'Keria' Ryu war für jeden eigenen Death an 11,4 Kills beteiligt, Min-hyeong 'Gumayusi' Lee an 10,7. Dahinter folgen aber von allen Spielern, die im großen Worlds-Endspiel antreten werden, zwei DRX-Akteure. Chang-hyeon 'Pyosik' Hong kommt auf eine KDA von 6,5 und Geon-woo 'Zeka' Kin auf eine KDA von 6,0. Platz fünf in der Rangliste der Finalisten nimmt T1-Jungler Oner mit einer KDA von 5,3 ein.
Die beiden Star-Bot-Laner verursachen prozentual den größten Anteil des gesamten Schadens ihres jeweiligen Teams: 27,6% für Gumayusi und 27,5% für Hyuk-kyu 'Deft' Kim. Letzterer arbeitet allerdings mit deutlich weniger Ressourcen, denn er erhält nur 23,9% des Team-Goldes, während es beim T1-Profi 25,8% sind. Gumayusi hat mit +16,4 im Schnitt vor Deft (+9,4) und Woo-je 'Zeus' Choi (+8,6) die beste CS-Differenz aller Finalisten nach einer Viertelstunde. Auch bei der Golddifferenz liegt er mit durchschnittlich +690 nach 15 Minuten an erster Stelle.
In einer anderen Statistik befindet sich dafür DRX-Profi Zeka meilenweit vor der Konkurrenz. Der Mid-Laner verbuchte seit der Gruppenphase satte 11 Solokills und hat damit so viele wie das gesamte Lineup von T1 zusammen. Die vier Solokills im letzten Spiel gegen EDward Gaming im Viertelfinale haben einen großen Teil dazu beigetragen. Bester T1-Akteur in dieser Hinsicht ist Top-Laner Zeus mit 5 Kills ohne Assist für einen Mitspieler.
BeryL zeigt die größte Champion-Vielfalt
Den größten Champion-Pool unter allen Finalisten zeigte DRX-Support Geon-hee 'BeryL' Cho. Der World Champion von 2020 spielte in 16 Games 10 verschiedene Champs. Sein Favorit ist Heimerdinger (4) vor Braum (2), Lux (2) und Soraka (2). Mit Ashe (1) und Rell (1) waren auch zwei etwas unüblichere Picks dabei. BeryLs Teamkollegen Pyosik und Zeka hingegen steuerten bisher nur jeweils sechs Champions. Der Jungler war am häufigsten auf seinem Signatur-Pick Kindred (4), Graves (3) und Viego (3) zu sehen. Bei Zeka waren es seine wohl besten Champions Sylas (6), Akali (4) und Azir (3).
Im Roster von T1 zeigten drei Profis je 8 verschiedene Champions, allerdings hat das Team auch drei Games weniger bestritten als sein Kontrahent. Top-Laner Zeus setzte vor allem auf seinen Yone (3), Gangplank (2), Jayce (2) und Camille (2), während die Bot-Lane insgesamt viermal das Lucian-Nami-Duo spielte, dreimal zuletzt im Halbfinale gegen JD Gaming. Gumayusi pickte ansonsten noch Sivir (2) und Varus (2) öfter als einmal, während bei Keria Yuumi (2) und Renata Glasc (2) die Top 3 komplettieren.
Das Finale der World Championship 2022 zwischen T1 und DRX könnt ihr am Sonntag ab 0:25 Uhr live im deutschen Broadcast auf unseren YouTube- und Twitch-Kanälen verfolgen.
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Teaserbild: Colin Young-Wolff / Lance Skundrich - Riot Games; Statistiken von Oracleselixir, Games of Legends und radar360
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