Geposted von aliasalina,
LEC-Vizemeister Fnatic zieht zum fünften Mal in Folge in das Main Event der LoL-Weltmeisterschaft ein. Trotz schwierigem Start in das laufende Jahr zeigte sich das Lineup zuletzt in Topform. Wie Fnatic es in die diesjährigen Worlds schaffte und was wir von dem Roster erwarten könnten.


Der Weg zur World Championship



Seed: #2 - LEC Summer Split Vizechampion (3:2 gegen G2 Esports)




Roster



fr lol_top Adam 'Adam' Maanane
be lol_jun Gabriel 'Bwipo' Rau
be lol_mid Yasin 'Nisqy' Dinçer
de lol_bot Elias 'Upset' Lipp
bg lol_sup Zdravets 'Hylissang' Galabov



Größte Erfolge



  • 7 x LEC-Champion
  • 1 x Season-1-Champion
  • 1 x Worlds-Finale (2018)




So lief das Jahr 2021



Der Spring Split in diesem Jahr startete für Fnatic mit einer grundlegenden Roster-Änderung auf der Bot-Lane. Nachdem das Team die World Championship 2020 im Viertelfinale verließ, entschied sich ADC Martin 'Rekkles' Larsson nach insgesamt acht Jahren mit seinem Stamm-Team für einen Wechsel zum Erzrivalen G2 Esports. An seiner Stelle startete in der neuen Saison Elias 'Upset' Lipp, der von Astralis (zuvor Origen) zum Roster stieß.



Auch Mid-Laner Tim 'Nemesis' Lipovšek verlängerte nach der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahre nicht seinen Vertrag bei Fnatic. Für seinen Platz im Team wechselte Yasin 'Nisqy' Dinçer die Ligen und tauschte Cloud9 und die LCS gegen Fnatic ein.

Head Coach Alfonso Aguirre 'Mithy' Rodriguez trat die entgegengesetzte Reise an und verließ Fnatic für C9. Jakob 'YamatoCannon' Mebdi übernahm seine Position und führte das Team in die Saison des Frühjahrs.

Nach gut einjähriger Spielzeit bei C9 und einem LCS-Titel auf seinem Konto kehrte Nisqy, ehemals Solo-Laner von Splyce, in die europäische Liga zurück (Bildquelle: Riot Games – Michal Konkol)


Mit dem neuen Roster konnte Fnatic im Spring Split dieses Jahres jedoch nur mäßigen Erfolg einfahren. Die reguläre Saison beendete das Team auf einem ernüchternden fünften Platz und schaffte somit nur knapp den Einzug in die Playoffs. Rivale G2 trat derweil mit dominanten Leistungen als klarer Titelfavorit auf dem ersten Platz in die nächste Phase der Saison.

Zu einem Showdown zwischen Rekkles und seinem alten Team kam es in den Playoffs jedoch gar nicht erst, da Fnatic in der zweiten Runde des Lower Brackets in einem niederschmetternden 0:3 Schalke 04 Esports erlag. Die Saison im Frühjahr endete daher für den siebenmaligen LEC-Champion in weiter Ferne des Liga-Titels.

Der große Jungle-Swap und Top-Lane-Youngster



Nach enttäuschender Spring Season nahm Fnatic für den anstehenden Summer Split einige unkonventionelle Änderungen am eigenen Roster vor. Nachdem Top-Laner Gabriel 'Bwipo' Rau sich im April erst gegen eine Vertragsverlängerung bei Fnatic ausgesprochen hatte, änderten sich im Mai seine Pläne – und auch seine Position in der Kluft der Beschwörer.



Mit dem Wechsel von Oskar 'Selfmade' Boderek, der sich zur Sommersaison in den Jungle von Team Vitality verabschiedete, stand Fnatic eine neue Spielerverpflichtung bevor. Anstatt jedoch einen neuen Jungler zu suchen, ließ das Team Top-Laner Bwipo die freie Position füllen und suchte stattdessen nach einem neuen Solo-Laner für die obere Linie.

Hierfür fand sich LFL- und EU-Masters-Champion Adam 'Adam' Maanane, der bei Fnatic sein Debüt in einer internationalen Liga begehen würde. Mit dem Youngster und Bwipo auf neuer Rolle verdiente Fnatic sich die Skepsis von vielen Fans und der LoL-Szene allgemein, doch das Roster sollte sich über die kommende Saison mehr als ein Mal beweisen.

Durchwachsener Sommer mündet in starken Playoffs



Der Summer Split begann für das neue Roster von Fnatic mit uneindeutigen Ergebnissen. Ein unerwartet starkes Misfits Gaming sowie die Spring-Champions MAD Lions bewiesen sich als größte Bedrohung für Bwipo und Co. Während das Team sich gegen beide Gegner in keiner Begegnung durchsetzen konnte, endeten jedoch beide Best-of-Ones gegen den Erzrivalen G2 erfolgreich für Fnatic.

Mit aggressivem Spielstil dominierte Rollen-Neuling Bwipo so manchen Jungle – handelte sich jedoch auch Bestrafung durch seine Gegner ein (Bildquelle: Riot Games – Michal Konkol)


Am Ende der regulären Saison verzeichnete Fnatic nur zwei Siege weniger als der Tabellenerste Rogue, lag jedoch mit einer Niederlage mehr hinter G2, Misfits und den MAD Lions zurück. Auf Rang fünf reichte es also trotzdem nur für das Lower Bracket und eher dunkle Aussichten in den anstehenden Playoffs.

Enorme Steigerung in den Playoffs



In den Best-of-Five-Serien ab Mitte August zeigte sich trotz des Starts im unteren Bracket ein Fnatic, das den Liga-Titel im Visier hatte. In den ersten drei Runden der Playoffs verwandelten Upset und sein Team jede einzelne Serie in fünf haarscharfe Partien, die der siebenmalige Meister schließlich für sich entschied. Vor allem Rookie Adam erstaunte wiederholt die Zuschauerschaft und verdiente sich in den Playoffs gleich doppelt den MVP-Titel.

LEC-Debütant Adam hatte als mehrmaliger Team-MVP einen LEC-Einstieg, von dem andere Spieler nur träumen könnten (Bildquelle: Riot Games – Michal Konkol)


Mit der ersten gewonnenen Serie gegen Team Vitality zog Fnatic am ehemaligen Jungler Selfmade vorbei. In der zweiten Playoff-Runde konnte auch Misfits Gaming dem Team nicht standhalten und gewährte Fnatic mit der folgenden Serie den Kampf um einen Worlds-Seed. Da für dieses Duell Rivale G2 Esports auf Fnatic wartete, stand beiden eine besonders geschichtsträchtige Begegnung bevor.

Auch hier trugen beide Kontrahenten die Serie zu fünf Spielen. Fnatic konfrontierte G2 vom Early-Game an mit aggressiven Spielzügen und sicherte sich eindeutige Siege, strauchelte jedoch in zwei Partien gegen Rekkles und seine Teamkollegen. Schließlich machte Fnatic mit einem dritten Sieg jedoch den Sack zu und zog damit nicht nur ins Halbfinale ein, sondern sicherte sich außerdem mindestens den dritten LEC-Seed für die Worlds.



Mit Halbfinalist Rogue machten Nisqy und Co. anschließend überraschend kurzen Prozess und beanspruchten sowohl den Antritt im Main Event der Worlds als auch das Finalticket mit einem dominanten 3:0-Triumph. Im Finale standen ihnen jedoch die Titelverteidiger der MAD Lions gegenüber, die Fnatics Spitzenform auf die Probe stellen würden.

Die entscheidende Best-of-Five-Serie verlief tatsächlich kaum zu Gunsten von YamatoCannons Team. Obwohl sich das Lineup erneut durch aggressive Strategie einen Sieg sichern konnte, dominierten die Löwen in den übrigen drei Partien und verteidigten somit erfolgreich die Ligaspitze. Fnatic findet sich trotzdessen direkt im Main Event der Worlds wieder und darf sich dort vor der internationalen Konkurrenz beweisen.

YamatoCannon schafft es nach seiner Coaching-Tätigkeit bei Splyce und Team Vitality nun zum dritten Mal zur LoL-Weltmeisterschaft (Bildquelle: Riot Games – Michal Konkol)


Ausblick auf die Worlds



Fnatics Roster machte mit dem Final-Einzug trotz Start im Lower Bracket ein Playoff-Wunder wahr. Das Lineup demonstrierte in der europäischen Liga zuletzt eine Stärke, die ihm kaum jemand zu Beginn des Sommers zugetraut hätte. Trotz Pleite gegen die amtierenden LEC-Champions der MAD Lions könnte Fnatic es bei der Weltmeisterschaft weit bringen und zählt in jedem Fall zu den Teams, auf die die Konkurrenz ein Auge haben sollte.

Spieler und Coach von Fnatic müssen nichtsdestotrotz damit rechnen, dass ihre offensive Spielweise von den internationalen Kontrahenten erwartet und entsprechend gekontert wird. Trotz großer individueller Qualität fehlte Fnatic teilweise noch die Fähigkeit, Situationen korrekt einzuschätzen und im richtigen Moment die Fights zu suchen. Zusätzlich plant Riot Games umfassende Änderungen der Pro-Meta, die die Champion-Auswahl und Performance aller Teams stark beeinflussen könnten.

Fnatic könnte bei der Weltmeisterschaft erneut mit Pocket-Picks wie Adams Darius glänzen und seine Gegner überrollen – oder aber in den Besten der anderen Ligen zum wiederholten Male seine Meister finden.



Mehr Infos und Artikel rund um die World Championship findet ihr in unserer Coverage!




Teaserbild: Twitter @FNATIC

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