Geposted von Maxellent,
In der Off-Season haben die Teams in Europa und Nordamerika versucht, ihre Kader zu verstärken. Doch nicht alle haben klare Upgrades verpflichtet. Unter den Neuzugängen gibt es ein paar große Fragezeichen, die wir genauer unter die Lupe nehmen.

Europa



Misfits Gaming und die 180-Grad-Drehung



Nach einer sehr enttäuschenden Saison 2019, in der die renommierten Stars des Teams nicht die gewünschten Leistungen brachten, wählen die Misfits in diesem Jahr einen ganz anderen Ansatz für ihr Roster. Sie wollen Talente fördern und setzen daher auf Rookies... und Yeong-hoon 'Bvoy' Ju.

Der Südkoreaner spielte in der Vergangenheit bereits in der chinesischen LSPL, später auch in der höchsten Spielklasse LPL (5 Games). Dabei stach er nie besonders heraus. Die Frage, warum die Misfits sich dafür entschieden haben, Bvoy nach Europa zu holen und ihn allen verfügbaren europäischen AD-Carrys vorzuziehen, ist daher zunächst schwer zu beantworten.



Auch insgesamt ist es zweifelhaft, ob das Misfits-Lineup in der LEC mithalten kann. Die Rookies müssen sich erst beweisen und gerade Neuzugang Ronaldo 'Ronaldo' Betea, der auch noch einen Rollenwechsel zurück zur Mid-Lane versucht, scheint unter diesen Umständen nicht die beste Wahl für diese Position zu sein.

Origen und die Überraschung aus Down Under



Das neue Origen-Lineup sieht eigentlich nach einem Anwärter auf die Top 3 aus, doch ein Fragezeichen gibt es auch hier: An die Seite von AD-Carry-Star Elias 'Upset' Lipp hat die Organisation den 22-jährigen Australier Mitchell 'Destiny' Shaw gestellt.



Das bringt uns zur Frage nach dem Warum: Zwar hat Destiny bei mehreren OPL-Top-Teams gespielt, doch die ozeanische Liga konnte im internationalen Vergleich noch nie so recht überzeugen und gilt als eher schwach. Statt ein europäisches Support-Talent oder gar einen erfahrenen Supporter zu holen, hat sich Origen also für eine große Überraschung entschieden. Ob der Australier LEC-tauglich ist, muss sich erst noch zeigen.

Nordamerika



Immortals und die Vorliebe für Franzosen



Ganz unschuldig wird der französische Immortals-Head-Coach Thomas 'Zaboutine' Si-Hassen wohl nicht daran sein, dass die Unsterblichen für die neue Saison gleich zwei seiner Landsmänner als Solo-Laner verpflichtet haben. Während Paul 'sOAZ' Boyer als erfahrener Top-Laner noch einigermaßen nachvollziehbar ist, wirft der Mid-Lane-Neuzugang deutlich mehr Fragen auf.

Jérémy 'Eika' Valdenaire spielte 2016 mit mäßigem Erfolg bei Elements in der EU LCS und hat seitdem nur noch in der französischen Szene bei LDLC die Chance bekommen, sich zu beweisen. Außerdem ist der Franzose bereits 23 Jahre alt.



Während auf dem Papier stärkere NA-Mid-Laner wie Eugene 'Pobelter' Park und Tanner 'Damonte' Damonte auf dem Markt waren, haben sich die Immortals also für einen Spieler entschieden, bei dem fraglich ist, ob er auf LCS-Niveau performen kann und der einen Import-Slot belegt.

Darüber hinaus ist Eika nicht etwa ein junges Talent, sondern spielt bereits seit einigen Jahren professionell League of Legends, ohne bisher den großen Durchbruch geschafft zu haben. Dass er der beste verfügbare Mid-Laner für das Team war, ist nur schwer zu glauben.

Dignitas und der unbekannte AD-Carry



Bei Dignitas hatte es in der Off-Season oberste Priorität, Seung-Hoon 'Huni' Heo einen neuen Vertrag unterschreiben zu lassen. Durch den soll der Südkoreaner angeblich innerhalb der nächsten zwei Jahre 2,3 Millionen US-Dollar verdienen. Womöglich hat das Transferbudget für die anderen Positionen unter diesem Deal gelitten.

Das würde zumindest erklären, warum mit Johnson 'Johnsun' Nguyen ein Rookie als Dignitas-ADC an den Start geht, der bisher nur bei TSM Academy unter Vertrag stand und dort nur die zweite Geige spielte. Der 21-Jährige ist gänzlich unerfahren und seine Fähigkeiten konnte er noch nie wirklich zeigen.



Ein nordamerikanisches Talent zu fördern, ist auf jeden Fall ein löblicher Schritt für Dignitas, auch wenn es wohl bessere Optionen gegeben hätte. Aber ob das unbeschriebene Blatt zusammen mit Zaqueri 'aphromoo' Black, der ein sehr schlechtes Jahr hinter sich hat, funktionieren wird, bleibt abzuwarten.

Golden Guardians und die zusammengewürfelte Truppe



Bei den Golden Guardians sind Fans und Experten im Vorfeld der neuen Saison gleichermaßen skeptisch. Mit Henrik 'Froggen' Hansen hat man den wohl besten Spieler des alten Lineups verloren und Greyson 'goldenglue' Gilmer ist kein besonders vielversprechender Ersatz, wenn man bedenkt, dass auch Pobelter und Damonte zur Verfügung gestanden hätten.

Dann wäre da noch Jungle-Neuzugang Can 'Closer' Çelik. Der Türke hat sein Talent in der TCL angedeutet, muss sich jetzt aber in Nordamerika beweisen. Er und goldenglue sorgen aber noch nicht für so viel Verwirrung wie der neue Supporter: Yuri 'Keith' Jew wird diese Rolle wohl übernehmen.



Der 22-Jährige hatte als AD-Carry bislang wenig Erfolg, zuletzt spielte er im Academy Team der Golden Guardians. Nun soll er seine Rolle wechseln und als Supporter auf LCS-Niveau spielen. Die Teamzusammenstellung der Guardians lässt vermuten, dass sich die Organisation auch mit einem der unteren Plätze zufrieden geben würde.



Bildquelle: Riot Games

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