Geposted von Funk1ll3r,
In etwas über 4 Wochen startet schon die diesjährige World Championship, das Highlight des League of Legends-Jahres. Eine Entscheidung von Riot Games sorgte in dieser Woche aber vor allem bei internationalen Zuschauern für Enttäuschung. Die Caster des englischen Broadcasts werden in Südkorea lediglich für das große Finale vor Ort sein. Dies bestätigte Riot RumbleStew in einem Reddit-Kommentar. Mit Ausnahme von Eefje "Sjokz" Depoortere und Ovilee May, die während des gesamten Events in Südkorea Interviews führen werden, wird das restliche Casting-Team bis zum Endspiel in Incheon am 3. November aus Los Angeles senden.

Dies bedeutet, dass es wohl einen spürbaren Unterschied für Zuschauer des englischen Streams zu vorherigen World Championships geben wird, da die Caster nicht in den entsprechenden Venues zu sehen sein werden.



Zudem könnte es auch audiotechnisch zu einer veränderten Übertragung kommen. Fans äußerten vor allem die Sorge, dass dadurch der Hype des Events nicht vollständig auf die Zuschauer am Bildschirm übertragen wird.

Riot: Über 100 Millionen US-Dollar Ausgaben pro Jahr



Riot FearGorm, Leiter des globalen Esports Events-Teams sprach auf Reddit in einem ausführlichen Post über die Beweggründe und Gedankengänge der Verantwortlichen: "Wir haben in den letzten paar Jahren deutlich über 100 Millionen US-Dollar (jährlich) für Esports auf der ganzen Welt ausgegeben. [...] Anstatt einfach Esport zu verwirklichen und großartig zu machen, wollen wir uns auch darauf fokussieren, dies zu einem finanziell nachhaltigen Unterfangen zu machen, das über Jahrzehnte und mehr bestehen kann."

Mit 14 lokalen Ligen auf der ganzen Welt und insgesamt 4 großen internationalen Turnieren, die teilweise in weltbekannten Veranstaltungsorten ausgetragen werden, sind die Kosten bei Riot Games ohne Zweifel in den vergangenen Jahren gewachsen. Aktuell sei dies finanziell gesehen nicht lukrativ.



"Wir sind vom Break-even-Point weit entfernt (Umsatzerlöse minus Gesamtkosten gleich 0) und wir versuchen, zu sehen, ob es auf der Kostenseite Dinge gibt, die Fans nicht interessieren und die wir streichen oder zurückfahren können, gleichzeitig aber weiter in Bereiche investieren, die für Fans wichtig sind", so FearGorm weiter.

Ein Beispiel dafür sei das große Thema um die englischen Caster, die nur für das Finale in Südkorea sein werden. Dies sei nun aufgrund der technischen Verbesserungen, die im Studio in Los Angeles gemacht wurden, möglich.

Ein anderer Punkt, an dem Riot damit experimentiert hat, Kosten zu reduzieren, war das diesjährige Mid-Season Invitational in Europa. Neben der Play-In-Phase, die generell weniger Aufmerksamtkeit bei den Fans erzeugt, wurde auch die gesamte Gruppenphase im EU LCS-Studio in Berlin ausgetragen. Dieses bietet Platz für einige hundert Besucher.



Der Leiter des globalen Esports Events-Teams machte in seinem Post klar, dass es keine Pläne gebe, dies in Zukunft noch einmal so zu entscheiden. Die Gruppenphase sei einer der wichtigsten Teile des MSIs.

"Um klar zu sein: Das Ziel ist es nicht, unser Investment in den Esports zu reduzieren. Wir wollen in Zukunft sogar noch mehr investieren, als wir es aktuell tun, aber nur, wenn es für das Unternehmen Sinn macht (und falls der Umsatz weiter steigt)", erklärte er weiter. Dies sei nicht auf Druck von Tencent geschehen, sondern aus eigener Initiative, um auch auf lange Sicht bestehen zu können.

Pläne für mehr Umsatz



Riot Games plane verschiedene Schritte, um den Umsatz bzw. die Einnahmen langfristig zu steigern, sei es durch "digitale Erfahrungen" oder auch "traditionelle Sponsorings".



Vor der Einführung langfristiger Partnerschaften in der NA LCS beklagten sich diverse Teams darüber, mit dem eigenen Engagement in der LCS Verluste zu machen. Die Partnerschaften kommen 2019 auch in die EU LCS. Teams, die ein Teil der EU LCS sein wollen, müssen von Riot angenommen werden sowie zwischen 8 und 10,5 Millionen Euro bezahlen.

Ankündigung ruft Kritiker auf den Plan



Die Bestätigung, dass die Riot-Caster lediglich für das Finale in Südkorea sein werden, brachte viele Kritiker in der Community dazu, ihren Unmut über die Vorgehensweise des Unternehmens in der Vergangenheit, wenn es um die Monetarisierung der LCS geht, kundzutun.

Kelby May, ehemaliger General Manager von CLG, äußerte sich dazu in der Show "League Hotline" von Travis Gafford, während Duncan "Thorin" Shields in einem eigenen Video über den Reddit-Comment von Riot FearGorm sprach.

Auf Reddit diskutierten viele User in verschiedenen Threads über die Thematik: Thread #1, Thread #2, Thread #3, Thread #4.

Was denkt Ihr über die Situation? Was sollte Riot Games tun, um die eigenen Einnahmen aus dem League of Legends-Esport zu steigern?

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    Marco Gnyp
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