Geposted von BerniErni,
Die European Masters 2018 Spring gehen in die finanle Phase. Die Pause zwischen dem Spring Split und dem anstehenden Mid-Season Invitational 2018 wurde ausgefüllt, auf die volle Dröhnung League of Legends-Esport musste keiner verzichten. Und vor allem haben sie für eines gesorgt: den nationalen Ligen endlich einen Sinn gegeben.

"League of Legends-Champions League"


Die Champions League sollte kommen. Die EU LCS sollte aufgeteilt werden in vier verschiedene Ligen, eine deutsche, eine spanische, eine französische und eine englische. Die Gewinner der neuen nationalen Ligen sollten dann in einer Champions League gegeneinander antreten – das Fußballmodell.

Der Aufschrei war groß in der Szene, wieder einmal sollte EU der Versuchskasten für Riot sein, wieder einmal sollte EU ausbaden, was Riot ausprobieren möchte. Doch Riot hat auf die Kritik gehört und sich entschieden, den Plan nicht durchzuführen.

Stattdessen geht Europa nun den nordamerikanischen Weg. Das Franchising wurde eingeführt, die Challenger Series abgeschafft. Die nationalen Ligen blieben unverändert, die ESL Meisterschaft bleibt die ESL Meisterschaft, die LVP bleibt die LVP und so weiter. Doch warum spielen, wenn man nicht aufsteigen kann?

Die European Masters waren ein genialer Einfall von Riot, beide ursprünglichen Ideen miteinander zu verbinden. Ein separates Turnier neben der EU LCS sollte für Europa her, die Champions League war gefunden. Die stärksten nationalen Teams treten in einem großen Turnier gegeneinander an um die beste Liga, das beste Team herauszufinden.



Zweite Liga statt zweiter Liga



Durch die European Masters hat Riot den Standortfaktor Europa perfekt ausgenutzt. Das, was Europa im Gegensatz zu Nordamerika, China oder Korea ausmacht, ist die Vielzahl kleiner Länder, die eigene Wettbewerbe austragen.

Das Ziel dieser nationalen Ligen war der Aufstieg in die Challenger Series. Doch die gibt es jetzt nicht mehr. Kein Anreiz mehr da, Potential bleibt ungenutzt. Warum auch eine zweite Liga aufbauen, wenn sowieso keiner aufsteigen kann?

Die Lösung ist ein separates Turnier – die European Masters. Die Rivalität zwischen den Ligen soll ausgenutzt werden, Spannung soll hergestellt werden, etwas komplett Neues soll her. Nur so können Geschichten wie die von KlikTech Gaming gegen Origen entstehen. Nur so rücken sonst unbekannte Teams in den Vordergrund.

Denn Hand aufs Herz, wer kannte KlikTech Gaming schon vor den European Masters? Und wer kannte MAD Lions? Und wer kannte EURONICS Gaming? Richtig, diejenigen, die die nationalen Ligen verfolgen.

Und diese Fans, die Zuschauer der deutschen, spanischen, nordischen, französischen, kroatischen Liga und viele mehr erhalten mit den European Masters ein besonderes Schmankerl. Und die Genießer von League of Legends-Esport generell können sich darüber freuen, dass die ansonsten lange Pause zwischen LCS-Finale und MSI-Beginn mit tatsächlich guten Games gefüllt wird.

Dadurch wird ein kleines Rift Rivals-Szenario erschaffen. Und das ist das, was die Fans wollten. Mehr Turniere, mehr internationale Aufeinandertreffen, mehr Action. Durch das so entstehende Turnier wird Aufmerksamkeit auf die nationalen Ligen gelenkt, die Professionalität steigt hoffentlich an und die Teams und Spiele werden besser. Es gibt keine zweite Liga im Sinne von einer abgeschwächten ersten Liga mit dem Ziel des Aufstiegs. Es gibt eine zweite Liga im Sinne von einer separaten Liga neben der EU LCS.

Der Origen-Effekt


Kommen wir zum Fan-Favoriten Origen. Das spanische Team hat einiges durchmachen müssen. 2015 noch im Worlds-Halbfinale. Dann Abstiegskampf, dann Abstieg, dann „Motivation.Work.Improvement.Team.“, dann letzter Platz der Challenger Series und dann Meme.



Der Twitter-Account lag still, lange hörte man nichts von xPekes Team. Doch dann kamen die European Masters und Origen wurde wiedergeboren. Wie der Phönix aus der Asche stiegen sie auf, mit dem Super-Team nehmen sie an dem sonst namenlosen neuen Turnier teil. Und machten Social-Media-Arbeit, die eines Champions würdig war.

Was folgte, war eine Menge medialer Aufmerksamkeit. „Wann spielt eigentlich Origen?“ war in etwa die Frage in jedem Twitch-Chat und wenn sie dann tatsächlich spielten, kam es zu ungeahnten Zuschauerzahlen.

Origen, man kann sie mögen oder hassen, trägt mehr als großen Anteil am Erfolg des neuen Turniers. Ob Origen wirklich das Turnier stärken oder sich bei Riot nur ein Ausrufezeichen für einen möglichen Platz im Franchising setzen wollte, bleibt offen.

Sicher ist jedoch, dass das spanische Team so den Weg ebnete für eine Verstärkung der nationalen Ligen, für ein neues Turnier in Europa und einen differenzierteren Esport in Form von Miniatur-Rift Rivals.

Baut Riot nun darauf auf und setzt den starken Ansatz fort, so steht den European Masters eine glorreiche Zukunft bevor – und uns mehr Esport zum Zuschauen.

Was denkt ihr über die European Masters? War das neue Turnier nötig oder haltet ihr es für überflüssig? Sagt uns eure Meinung!

Ihr wollt keine Neuigkeiten zu League of Legends verpassen? Folgt uns auf Facebook und Twitter oder joint dem offiziellen Summoner's Inn Discord-Server!

  • BerniErni
    BerniErni

    BerniErni

    Bernd Wilken
    Staff
    • Kontakt:
    • Ort:
      Münster, twitter: @BerndWilken, de

Kommentare