Geposted von Nym,
In der bisherigen Saison gab es einige Vorfälle rund um Spielertransfers bei Gamers2, die nicht für alle Seiten zufriedenstellend verliefen. Daraufhin appellierte Gamers2 in einem offenen Brief an Riot, die Teams der Challenger Series durch ihre Regelungen besser zu schützen. Aber ist das wirklich nötig und vor allem sinnvoll? Welche Richtlinien gelten in der LCS?

Möchte eine Organisation einen Spieler von einem bestehenden LCS-Team abwerben, muss sie zunächst das Management dieses Team kontaktieren. Um dies zu gewährleisten, müssen Transferbestrebungen immer auch mit LCS-Offiziellen kommuniziert werden. Einen Spieler einfach direkt zu kontaktieren, ist verboten und wird von Riot geahndet.
Für die Challenger Series gelten diese Richtlinien nicht.

Die Kritik von Gamers2

Gamers2 wünscht sich für die Challenger Series ähnliche Regelungen im Bezug auf Spielertransfers, wie sie auch für die LCS gelten. Das Hauptargument mit dem sie diese Forderung untermauern, scheint schlüssig: Der plötzliche Verlust guter Spieler gefährdet die Leistung des Teams. Gerade wenn man mitten im Split gute Spieler an LCS Teams verliere, minimiere dies die eignen Chancen sich für die oberste europäische Liga zu qualifizieren.

Gamers2 scheinen es dabei als selbstverständlich anzusehen, dass ein Spieler jede sich bietende Gelegenheit nutzen wird, um in der LCS spielen zu können. Aber ist dies wirklich der Fall? Sicherlich hat jeder professionelle Spieler langfristig das Ziel auf möglichst hohem Niveau zu spielen. Gerade für unbekanntere Spieler, die kaum oder wenig LCS-Erfahrung haben, scheinen Angebote von LCS-Teams attraktiv. Denn selbst das Spielen in einem eher schlechten LCS-Team kann dazu führen, dass mehr Leute auf einen aufmerksam werden und man sich generell mehr in der Szene etabliert.

Dennoch ist nicht jedes LCS-Angebot für jeden Spieler aus der Challenger Series reizvoll. Beispielsweise machte kein Spieler des Team Origen Anstalten dieses zu verlassen, als sie noch in der unteren Liga spielten. Sicherlich ließe sich gerade in diesem Fall argumentieren, dass kaum Zweifel an der LCS-Qualifikation des Team bestanden. Das ein gutes Team jedoch mehr als nur der Spot in der LCS ausmacht, zeigt das Beispiel von Mateusz „Kikis“ Szkudlarek. Dieser verließ erst vor kurzem das LCS-Team Unicorns of Love und trat nur wenige Tage später dem Challenger-Series-Team Gamers2 bei.

Brauchen die Teams der Challenger Series also mehr Schutz von offizieller Seite?
Dass Spieler in der Challenger Series Teams unkomplizierter beitreten und wieder verlassen können, sorgt in jedem Fall für viel Bewegung in der Szene. Auch sind Teams auf diese Weise eher gezwungen, eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der Spieler sich langfristig wohlfühlen.

Dennoch sind die Argumente von Gamers2 zutreffend: Verliert man gegen Ende des Split seinen besten Spieler, womöglich noch an das Team dem man in der Relegation gegenüber steht, scheint es doppelt schwer einen Sieg zu erringen. Allerdings bringen Veränderungen im Kader ein Team nicht immer nach vorn und sollten generell gut durchdacht sein.

Der Zwang bei Interesse an einem Spieler über die Organisation zu gehen, gibt dieser Organisation viel Macht. So können Angebote von anderen Teams ganz einfach abgeblockt werden, ohne das der Spieler davon erfährt. In der normalen Arbeitswelt erschiene dies wohl eher ungewöhnlich, im professionellen Sport ist es jedoch gängig. Vielleicht möchte Riot gerade den Spielern in der Challenger Series, die häufig nebenher noch einer anderen Beschäftigung nachgehen, diesen Freiraum nicht nehmen.

Was denkt ihr, sollte Riot die Bestimmungen bezüglich des Abwerben von Spieler in der Challenger Series denen in der LCS anpassen?

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    Lea Knölcke
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